Muss die FDP zerbrechen? Radikaler Bruch oder Reform.
Wem beim Gedanken an FDP und Liberalismus in Deutschland nur ein müdes Gähnen entweicht, der kann jetzt ruhig weiterklicken. Für alle anderen: Es geht ans Eingemachte.
Ich will heute nicht drumherum reden: Die FDP steckt in einer tiefen Krise. Inhaltlich. Strukturell. Emotional. Als langjähriges Mitglied fällt es mir schwer, das zu schreiben – aber auch ich frage mich zunehmend: Ist diese Partei noch zu retten? Oder braucht es etwas ganz Neues?
Ein extrem kluger Beitrag des früheren IFLRY-Generalsekretär Sven Gerst hat mich kürzlich aufhorchen lassen. In seinem Substack wagt er eine radikale, aber durchdachte und mutige Vision für den Liberalismus in Deutschland. Seine Ausgangsthese: „Gehe davon aus, dass die FDP tot ist.“ Das klingt dramatisch – aber vielleicht ist es genau die Klarheit, die wir jetzt brauchen.
Aufspaltung oder Reform – Sven Gerst zur FDP
Lest gerne die Gesamtversion, aber hier meine (mit Hilfe von Mistral AI erstellte) Zusammenfassung.
Sven Gerst analysiert in acht Punkten, warum und wie sich der Liberalismus neu aufstellen muss:
- Selbstreflexion statt Selbstgerechtigkeit.
Die FDP muss sich von alten Gewissheiten lösen und ehrlich hinterfragen, was heute noch trägt – und was nicht. - Schisma als Chance?
Zwischen kosmopolitischen und nationalliberalen Strömungen zerrieben, braucht es entweder einen klaren Bruch oder eine tiefgreifende Reform mit Exzellenz als Maßstab. - Metapolitik und kulturelle Räume.
Freiheit beginnt nicht erst im Parlament. Der Liberalismus muss Diskursräume zurückerobern – auch jenseits klassischer Parteistrukturen. - Vision 2050.
Wir brauchen mehr als nur tagespolitisches Klein-Klein. Der Liberalismus braucht ein echtes Zukunftsbild – eine politische Utopie. - Daten statt Bauchgefühl.
Wer führen will, braucht Analyse. Und die Bereitschaft, unbequeme Wahrheiten über Zielgruppen und Strategie anzunehmen. - Strukturen für Talente, nicht für Titel.
Doppelspitze, Führungsakademie, mehr Vorfeldarbeit: Es geht nicht um Hierarchien, Gremienseniorität, sondern um Wirkung. - Lernen von anderen.
Liberale Erfolge wie in Österreich (NEOS) oder den Niederlanden (D66, VVD) zeigen: Es geht. Wenn man über den eigenen Schatten springt. - Ein 100-Tage-Plan.
Keine Zeit mehr für Symbolpolitik. Wer führt, muss innerhalb von 100 Tagen liefern – und mit einem klaren Plan bis 2029 denken.
Sven hat Recht: Ohne den Mut, Neues zu wagen, wird es nicht gehen. Ich teile nicht jede einzelne Forderung, aber vieles hat Hand und Fuß. Vor allem zeigt sein Text eines: Wer für Freiheit kämpft, darf nicht in alten Denkmustern verharren.
Ich bin gespannt auf Eure Gedanken – schreibt es mir in den Kommentaren! Denn klar ist: Der Liberalismus in Deutschland verdient eine ehrliche Debatte und Leistung. Ohne Reflexe. Mit Haltung.

Ich stimme den Ausführungen zu. Die Quovadis Frage stellt sich. Liberalismus verbindet sich nicht mehr mit der FDP so die Außen Wahrnehmung. Die Kraft zur Neuausrichtung darf inhaltlich mit geprägt werden von denen die die Ergebnisse beantwortet haben durch ihre politische Arbeit, sie muss aber in eine neue Generation überführt werden und dort neu definiert werden. Dazu gehört auch eine andere Führungart. Das Modell der One. Man Show ist aus der Zeit gefallen, mitbestimmen mitreden ist die neue Devise.